Görlitzer Maschinenbauer investiert

Getaucht in das sanfte Morgenlicht liegt die Seidenberger Straße noch ganz ruhig da, als um sechs Uhr die Glocken läuten. Weit und breit ist kaum ein Mensch zu sehen. Aber die Werkshalle des MFV Maschinenbaus ist bereits hell erleuchtet. Denn hier hat die Arbeit längst begonnen. Ein kurzfristiger Auftrag muss erledigt werden - schnell und trotzdem fachlich perfekt. Auf der großen Fläche bearbeiten Männer mit Schutzbrillen Stahlbleche und Profile. Zeitgleich wird schon der nächste Lkw mit über 25 Tonnen Stahlblechen abgeladen, damit der Nachschub nicht abreißt. Für dringende Aufträge wie diesen liegen hier über 300 Tonnen Stahlbleche und verschleißfeste Bleche aus Hardox bereit zur Verarbeitung. So entsteht keinerlei Zeitverzögerung.

Auch die Brennschneidanlage ist bereits in Betrieb. Sie ist sehr effizient und in dieser Form in der Umgebung eine Besonderheit. Schnell, präzise und nach der computergesteuerten Programmierung vollkommen automatisch schneidet sie im Plasma- und Autogenbrennverfahren dünne und dicke Bleche mit einer Stärke von zwei bis zu 300 Millimetern in höchster Qualität zu. Der 3-D-Schneidkopf kann sogar Kanten anfasen und somit die Schweißnahtvorbereitung ohne weiteren Arbeitsgang an den Zuschnitt anbringen. Das ist sehr effizient und spart Zeit, weitere Bearbeitungsschritte und letztendlich auch Geld.

Der Brennbetrieb, eine Investition in die Zukunft

Vor vier Monaten schaffte Roman Broshin die Maschine an. „Sie ist für das Unternehmen ein weiteres Standbein und der nächste Schritt auf dem Weg zum spezialisierten Brennbetrieb und Verschleißblechzentrum“, erklärt der Gründer und Inhaber des MFV Maschinenbaus.

Sehr viele Firmen nutzen bereits die Vorteile und lassen ihre Zuschnitte bereits schnell und preiswert bei der Firma MFV zuschneiden. Demnächst können hier gleich noch die Zuschnitte auf einer sehr starken und modernen CNC-Abkantpresse gekantet werden und es wird eine Sandstrahlanlage in Betrieb genommen, mit der die Zuschnitte und Baugruppen gesandstrahlt werden können. Hauptaugenmerk liegt dabei aber auch in der Eigenfertigung. Dabei entstehen Zuschnitte, die in komplexen Baugruppen verschweißt, mechanisch bearbeitet und auch komplett mit Farbgebung an den Kunden geliefert werden. Die neuen Maschinen ergänzen dabei jedoch nur das Spektrum des Unternehmens.

Verschleißblechzentrum: Die Spezialisten in der Verschleißtechnik

„Überall, wo Kohle oder Erde bewegt, gefördert und verarbeitet wird, entsteht Verschleiß. Wir versorgen daher Firmen aus der Umwelttechnik, dem Bau und der Instandhaltung von Kraftwerksanlagen, der Recycling- sowie der Sand-Steine-Erde-Industrie mit hochwertiger Verschleißtechnik“, so Roman Broshin. Dabei kommt hauptsächlich Hardox Verschleißblech zum Einsatz. Denn dieses Material zeichnet sich durch eine lange Standzeit, hohe Qualität und eine ebene Oberfläche aus. Dadurch, dass über 100 Tonnen Verschleißbleche lagerhaltend geführt werden, kann im Havariefall teilweise innerhalb von nur wenigen Stunden reagiert werden.

Neue moderne und gut bezahlte Arbeitsplätze – das ist gut für die Region

Durch die gute Auftragslage sowie die Investitionen in neue Maschinen entstehen wiederum Arbeitsplätze, denn die neuen Maschinen müssen ja schließlich bedient werden.

Derzeit werden zum Beispiel qualifizierte Konstruktionsmechaniker, Schlosser, Schweißer, Bediener für die Brennschneidanlage sowie für die neue CNC-Abkantpresse gesucht.

Kohle und Erde

Die Fördertechnik spielt in vielen Fabriken und Industriebetrieben eine wichtige Rolle und ist darüber hinaus das Spezialgebiet der Görlitzer Maschinenbaufirma. Sie liefert unter anderem Plattenbandförderer, Förderschnecken, Bandtrommeln sowie Förderketten für zum Beispiel Trogkettenförderer. Dabei handelt es sich meist um Sonderanfertigungen.

Fast geschafft. Der Auftrag ist beinahe erledigt. Mit dem firmeneigenen Lkw wird der Kunde direkt beliefert. Für längere Strecken wird das Unternehmen von einigen Speditionen unterstützt. Als der Fahrer den Hof verlässt, geht auch in der Werkstatt der Arbeitstag zu Ende.

Quelle: Sächsische Zeitung | Freitag, 25.11.2016 – „Görlitzer Maschinenbauer investiert“

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