Die Profis in der Hardox Verarbeitung

Roman Broshin kam, sprach und hielt Wort. Noch vor einem Jahr sagte der Gründer und Geschäftsführer der MFV Maschinenbau GmbH in Görlitz, dass seine Firma auf dem Weg sei zum spezialisierten Brennbetrieb und Verschleißblechzentrum. Und nun? „Wir sind angekommen und haben dieses Ziel erreicht“, so der 42-Jährige. Seit Mai existiert das neue Verschleißblechzentrum innerhalb seines Unternehmens, in dem nicht nur um 10 Uhr, sondern montags bis freitags, jeweils von 6 bis 22 Uhr in zwei Schichten voller Betrieb herrscht. Die Kunden aus dem deutschsprachigen Raum kommen zum Beispiel aus dem Kraftwerksanlagenbau, aus der Recyclingindustrie, Ziegelindustrie, aus der Sand-Steine- und Erdenindustrie oder der Holzverarbeitung und erhalten verschleißfeste Bleche wie Hardox geschnitten, gekantet, gefräst, gedreht, gewalzt und gebohrt. „Manche Kunden lassen die Bleche bei uns zuschneiden und kanten, bohren oder fräsen und machen den Rest dann selbst, andere wünschen fertige Baugruppen. Wir bieten für jeden Kunden eine passende Lösung an“, sagt Roman Broshin. Für sein Unternehmen hat er jetzt die Internetseiten neu gestalten lassen, die erst seit wenigen Tagen zu sehen sind. So sind auch potenzielle Neukunden auf dem aktuellen Stand und können sich über die Angebote der Firma informieren.

Und die MFV Maschinenbau GmbH geht nicht nur online mit der Zeit. Zwar produziert die Firma auch Fördertechnik und Bauteile für den Betrieb in Kohletagebauen und -kraftwerken, aber abhängig davon ist sie nicht, ganz im Gegenteil. „Wir konzentrieren uns auf zukunftsträchtige Branchen wie etwa Müllheizkraftwerke oder die Recyclingindustrie“, sagt Roman Broshin. Sein Unternehmen agiere sehr dynamisch und habe deswegen auch einen hohen Bedarf an Fachkräften. Derzeit sind in dem Werk im Stadtteil Weinhübel 24 Mitarbeiter tätig, Tendenz steigend. Denn die MFV Maschinenbau GmbH ist aktuell auf der Suche nach einem Arbeitsvorbereiter, einem technischen Zeichner, Zerspanungsmechaniker, einem Vorarbeiter für den Stahlbau, einem Bediener für die Abkantpresse, Konstruktionsmechaniker, Schweißer und einem Mitarbeiter in der Farbgebung. All diese Stellen sind für Männer wie für Frauen gleichermaßen ausgeschrieben. Probleme, sie zu besetzen, sieht Roman Broshin nicht.

„Es hat sich herumgesprochen, dass wir gute Rahmenbedingungen bieten, von der betrieblichen Altersvorsorge bis hin zu einer überdurchschnittlichen Entlohnung und viele weitere attraktive Sozialleistungen. Die Leute bekommen bei uns einen feste, unbefristete Arbeit und dazu noch die Möglichkeit sich zu entwickeln.“

Entwickelt hat sich auch der Traditionsstandort an der Seidenberger Straße. Noch zu DDR-Zeiten arbeiteten hier knapp 100 Maschinen- und Stahlbauer für die Produktionsgenossenschaft des metallverarbeitenden Handwerks, kurz PGH. Nach der Wende wurde der Betrieb privatisiert und als Stahl- und Fahrzeugbau GmbH fortgeführt. 2011 schließlich gründete Roman Broshin seine MFV Maschinenbau GmbH. „Wir führen die Tradition des Maschinenbaus mit Stolz fort, auch wenn wir wesentlich kleiner sind als zu DDR Zeiten.“ Verstecken muss sich die MFV deswegen aber überhaupt nicht. Vor allem mit dem Maschinenbau und der Verarbeitung von Hardox Blechen, aber auch mit dem Brennbetrieb und der Fördertechnik sind Broshin und sein Team dick im Geschäft. Hier lagern etwa 600 Tonnen Stahl, davon 300 Tonnen verschleißfeste Bleche wie Hardox oder Feinkornstahl in verschiedenen Stärken. Hier werden Schweißbaugruppen und Brennteile gefertigt, Bleche gekantet und gefräst, Messer für Baggerlöffel und Radladerschaufeln oder Förderketten angefertigt und das ist nur ein Bruchteil der Angebotspalette. Hier werden Stahlbleche ganz nach den Wünschen der Kunden zugeschnitten und zwar von zwei bis zu 300 Millimetern Stärke. Damit hat die MFV Maschinenbau im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Euro Umsatz gemacht. In diesem Jahr könnten Aufträge für insgesamt knapp vier Millionen Euro zu Buche stehen. Es läuft rund bei der MFV Maschinenbau GmbH – nicht nur um 10 Uhr.

Quelle: Sächsische Zeitung | Montag, 27.11.2017 – Die Profis in der Hardox Verarbeitung